Die Wirtschaft der Eurozone wächst im zweiten Quartal 2024 langsamer als erwartet. Das BIP stieg nur um 0,2 Prozent und lag damit unter den ursprünglich von Eurostat gemeldeten 0,3 Prozent. Handel und Staatsausgaben leisteten ihren Beitrag, aber Investitionen blieben aus, was das Wachstum bremste.
Der private Konsum, der der Region eigentlich bei der Erholung helfen sollte, blieb schwach. Trotz nachlassender Inflation, steigender Einkommen und eines soliden Arbeitsmarktes gaben die Menschen einfach nicht so viel aus wie erwartet.
Deutschland, die größte Volkswirtschaft der Eurozone, zieht alle anderen nach unten. Die deutsche Produktion ist im zweiten Quartal geschrumpft, vor allem aufgrund der Schwäche des verarbeitenden Gewerbes, das schon seit einiger Zeit Probleme hat.
Branchendaten vom Juli zeigten, dass die Produktion stärker zurückging als erwartet. Frankreich sitzt im selben Boot, und auch seine Industrie kämpft darum, sich über Wasser zu halten.
Das sind keine guten Nachrichten für die Europäische Zentralbank (EZB). Sie steht bereits in der Pflicht, die Zinsen bald wieder zu senken. Da die Dinge so langsam vorangehen, steht die EZB unter Druck, einen weiteren Absturz der Region zu verhindern.
Im Juni haben sie die Zinsen bereits einmal gesenkt, und Analysten zufolge werden sie dies nächste Woche wahrscheinlich noch einmal tun. Allerdings ist noch niemand sicher, wann die Zinssenkungen beendet werden sollen. Manche Politiker sind der Meinung, dass ein zu langes Warten mehr Schaden anrichten wird.
Die Arbeitslosenquote in der Eurozone sank auf 6,4%, den niedrigsten Stand seit Einführung des Euro. Im ersten Quartal 2024 entstanden rund 500.000 neue Arbeitsplätze.
Und es sieht so aus, als könnte sich dieser Trend fortsetzen, begünstigt durch bessere Löhne und mehr Vertrauen auf Seiten der Verbraucher.
Die Kerninflation, bei der Dinge wie Energie und Lebensmittel nicht berücksichtigt werden, blieb stabil bei 2,9%. Die Dienstleistungsinflation? Sie liegt bei 4,1%, was immer noch ziemlich hoch ist und die Aufgabe der EZB ein wenig schwieriger macht.
Auf der fiskalischen Seite sieht es etwas besser aus. Das öffentliche Haushaltsdefizit in der Eurozone dürfte von 3,6% des BIP im Jahr 2023 auf 3,1% im Jahr 2024 sinken.
Mit dem schrittweisen Abbau der Energie- und Inflationsstützungsmaßnahmen hoffen sie, diese Zahl in den nächsten Jahren noch weiter zu senken. Doch die Kürzung dieser Stützungsmaßnahmen bedeutet einen noch größeren Druck auf die EZB.
Die Notenbanken haben zwar mit ganz eigenen Problemen zu kämpfen, stehen aber weltweit vor ähnlichen Herausforderungen.
In den USA hat die Federal Reserve ihren Leitzins nach ihrer letzten Sitzung im September 2024 bei 5,25 bis 5,50 Prozent belassen. Das ist ein deutlich höherer Satz als die 4 Prozent vor einem Jahr.
Trotz einiger Anzeichen einer nachlassenden Inflation – sie ist von 4,1 Prozent zu Jahresbeginn auf 3,2 Prozent gesunken – bleibt die Fed unsicher. Noch in diesem Monat werden Zinssenkungen erwartet, aber man wartet aktiv auf weitere Anzeichen einer nachhaltigen Desinflation.
Auf der anderen Seite des Atlantiks geht auch die Bank von England vorsichtig vor. Sie belässt ihren Leitzins bei 5,25 Prozent, während die Inflation weiterhin bei rund 3,0 Prozent liegt.
Angetrieben durch die Konsumausgaben und eine Erholung der Unternehmensinvestitionen dürfte die britische Wirtschaft im Jahr 2024 um 1,0 % wachsen.
In Japan hat die japanische Notenbank (BoJ) mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Sie hält an ihren extrem niedrigen Zinsen fest und belässt ihren Leitzins bei Redaktionsschluss bei -0,1%.
Doch die Inflationsrate in Japan hat jüngst 2,5 Prozent erreicht, und der Druck auf die BoJ wächst, eine Straffung ihrer Geldpolitik in Erwägung zu ziehen und den Kurs mit Zinserhöhungen beizubehalten. Angesichts der anhaltend schwachen japanischen Wirtschaft ist dies jedoch eine schwierige Entscheidung.
Unterdessen hat die Bank of Canada die Zinsen aggressiver gesenkt. Sie senkte ihren Leitzins im September 2024 auf 4,25 %, nach 4,50 % im Juli.
Das ist die dritte Zinssenkung in Folge. Die Inflationsrate ist im Juli auf 2,5% gefallen, ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Jahresanfang. Die Bank of Canada könnte im Oktober eine weitere Zinssenkung vornehmen, aber wie die EZB und andere sind sie vorsichtig.
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