Die Federal Reserve steht kurz vor einer drastischen Zinssenkung. Die große Frage ist jedoch, wie tief der Schnitt ausfallen wird.
Heute früh hat Jerome Powell mehr oder weniger bestätigt, dass eine Zinssenkung bevorsteht. Jetzt ist der Markt ganz darauf aus, herauszufinden, wie hoch die Zinssenkung sein wird.
Die meisten Leute wetten auf eine Senkung um einen Viertelprozentpunkt. Doch es gibt zunehmend Gerüchte über eine mögliche Senkung um einen halben Prozentpunkt. Laut dem FedWatch-Tool der CME Group besteht eine Wahrscheinlichkeit von etwa 33 %, dass dies tatsächlich passiert.
Powell war über den genauen Zeitpunkt und das Ausmaß der Kürzungen sehr zurückhaltend, was alle zum Rätselraten bringt. Wie üblich. Powell ließ jedoch einige Hinweise fallen, die auf schnellere Maßnahmen hindeuten, insbesondere wenn sich der Arbeitsmarkt weiter abkühlt. Er sagte:
„Wir streben und begrüßen keine weitere Abkühlung der Arbeitsmarktlage.“
Derzeit liegt der Leitzins der Fed im Bereich von 5,25 bis 5,5 Prozent. Der Markt rechnet damit, dass er bis zum Jahresende um einen ganzen Prozentpunkt gesenkt wird, im Jahr 2025 vielleicht sogar noch mehr.
Wenn der Plan vorsah, die Zinsen im September, November und Dezember um 25 Basispunkte zu senken, warum dann nicht gleich zu Beginn eine Senkung um 50 Basispunkte vornehmen? Das ergibt Sinn, wenn es der Fed ernst damit ist, die Zinsen schnell zu senken.
Der kommende Arbeitsmarktbericht ist hier die Unbekannte. Wenn wir wieder ein schwaches Ergebnis wie im Juli sehen – als die Stellenzuwächse bei mageren 114.000 lagen und die Arbeitslosigkeit auf 4,3% anstieg – könnte die Fed den Druck verspüren, die Zinsen um einen halben Prozentpunkt zu senken.
Aber selbst wenn die Arbeitsmarktdaten besser ausfallen, ist eine Senkung um einen Viertelprozentpunkt so gut wie sicher. Sowohl der Präsident der Atlanta Fed, Raphael Bostic, als auch der Präsident der Chicago Fed, Austan Goolsbee, deuteten an, dass Kürzungen bevorstehen.
Bostic wies darauf hin, dass die Inflation so weit gesunken sei, dass die Fed beginnen könne, die Bremse zu lockern. Er sagte:
„Wir können nicht warten, bis die Inflation bei 2% liegt, bevor wir etwas unternehmen. Die Inflation ist stark zurückgegangen, das sagt mir, dass wir wirklich gründlich darüber nachdenken müssen.“
Wenn die Fed beginnt, die Zinsen zu senken, feiern die Märkte normalerweise eine Party. Die Aktienkurse steigen normalerweise, weil die Anleger vom Potenzial für Wirtschaftswachstum begeistert sind.
Aber hier wird es für die Krypto-Gemeinde interessant. Zinssenkungen führen oft zu einem schwächeren Dollar, und das ist Musik in den Ohren von Krypto-Investoren. Niedrigere Zinsen können die Leute dazu veranlassen, mehr Risiken einzugehen, was dem Krypto-Markt Auftrieb geben könnte.
Davon haben wir bereits einiges gesehen. Bitcoin stieg nach Powells jüngsten Kommentaren um 1,8 % und überschritt die Marke von 61.000 USD. Ethereum und Solana lagen mit Zuwächsen von 1,7 % bzw. 4,5 % nicht weit dahinter.
Und es geht nicht nur um einzelne Coins. Die gesamte Marktkapitalisierung der Kryptowährungen schoss in nur 24 Stunden um mehr als 4 % nach oben und erreichte 2,22 Billionen Dollar. Wenn die Fed die Zinssenkungen fortsetzt, könnten wir sogar noch größere Kursbewegungen erleben.
Kryptowährungen werden seit langem als Absicherung gegen Inflation und als Möglichkeit, von niedrigen Zinsen zu profitieren, angepriesen. Wenn Powell und die Fed sich für eine Senkung um einen halben Prozentpunkt entscheiden, wäre es keine Überraschung, wenn wir einen ausgewachsenen Krypto-Bullenlauf erleben würden.
Endlich.
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