Im Großen und Ganzen hat die EZB gestern geliefert, was erwartet wurde. Präsidentin Christine Lagarde versuchte zu betonen, dass die Entscheidungen des Rates weiterhin datenabhängig und nicht im Voraus festgelegt seien. Sie zeigte sich zuversichtlich, dass der Inflation bald das Genick gebrochen werde und dass der Desinflationsprozess in vollem Gange sei. Zudem hätten sich die Daten zuletzt abgeschwächt, die EZB rechnet aber mit einer Erholung der Wirtschaft mit der Zeit. Eine Rezession sieht sie nicht. Die EZB werde so lange wie nötig restriktiv bleiben, um die Inflation rechtzeitig wieder auf das 2-Prozent-Ziel zu bringen, sagte Lagarde, wie Antje Praefcke, Devisenanalystin der Commerzbank, feststellt.
Weitere Zinssenkungen in absehbarer Zukunft
„Lagarde hat die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass der Schnittzyklus im Dezember und darüber hinaus fortgesetzt wird. Die Risiken für die Wirtschaft seien weiterhin abwärtsgerichtet, so der Präsident. Sie nannte zahlreiche Gründe, darunter das Aufflammen der Spannungen im internationalen Handel und geopolitische Unsicherheiten. Angesichts der aktuellen Wahlumfragen in den USA und des Konflikts im Nahen Osten sowie des Krieges in der Ukraine halte ich es für unwahrscheinlich, dass diese Risiken in absehbarer Zeit abnehmen werden. Auf die Frage, ob die derzeitige Schwäche der deutschen Wirtschaft nicht die Gefahr einer Rezession in der Eurozone mit sich bringen könnte, zeigte sich Lagarde überzeugt, dass es keine Rezession geben werde.“
„Trotz der Wachstumsrisiken war sie zuversichtlich, dass eine sanfte Landung folgen würde. An dieser Stelle würde ich einwerfen: „Wer nicht hoch fliegt, kann nicht hart landen.“ Auch wenn es keinen Zweifel daran gibt, dass das Wachstum in der Eurozone nach der Pandemie einen ordentlichen Aufschwung erlebt hat, seit 2023 nicht mehr richtig Fahrt aufgenommen hat und schwächelt, wurde auf die erhoffte Belebung schon lange gewartet. Das Winterhalbjahr dürfte schwierig werden und die Erholung dürfte erst im Jahr 2025 spürbar sein.“
„Obwohl Christine Lagarde versuchte, trotz der Wachstumsrisiken ein vorsichtig positives Bild zu zeichnen, konnte sie den Markt offensichtlich nicht überzeugen. Unter dem Strich steht für den Markt vielmehr die Erkenntnis, dass das Inflationsproblem in absehbarer Zeit gelöst sein wird, das Wachstum aber weiterhin ein Problem bleibt und den Weg für weitere Zinssenkungen ebnet. Dementsprechend geriet der Euro während der Pressekonferenz unter Abwärtsdruck. Ich befürchte, dass es dem Euro in den kommenden Wochen weiterhin schwer fallen wird, wenn die harten Daten aus der Eurozone schwach ausfallen, was nach dem jüngsten Rückgang der Frühindikatoren zu erwarten ist.“
Quelle: https://www.fxstreet.com/news/if-you-dont-fly-high-you-cant-land-hard-commerzbank-202410181007
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