Gestern schrieb Jim Cramer auf seinem offiziellen X-Profil, dass er auf den Bottom der Nvidia-Aktien wartet.
Obwohl sein Tweet in Wirklichkeit wie ein Meme aussieht, interpretieren viele ihn als eine pessimistische Vorhersage.
Der Tweet zeigt wahrscheinlich seinen Hund, der etwas aus dem Fenster seines Hauses beobachtet. Natürlich hat das Bild nichts mit dem Aktienmarkt zu tun, und deshalb sollte Cramers Kommentar zum Bild, der völlig irrelevant ist, als eine echte Erklärung dazu betrachtet werden.
Der Boom der Nvidia-Aktien und die Hypothesen von Jim Cramer
Im Laufe des Jahres 2024 ist der Aktienkurs von Nvidia von 49$ auf 140$ gestiegen, mit einem bemerkenswerten +190% in weniger als sechs Monaten.
Der Höchststand wurde tatsächlich am 20. Juni erreicht und stellt das aktuelle Allzeithoch dar.
Außerdem war er auch im Jahr 2023 gestiegen, so dass der Anstieg insgesamt mehr als anderthalb Jahre dauerte, da er Ende 2022 nach dem Ende des letzten großen bear-markets begann. Seitdem hat er mehr als 800% gewonnen.
Aber warum spricht man dann von bottom?
Der Punkt ist, dass viele vermuten, dass diese +800% tatsächlich das Ergebnis einer spekulativen Blase sind, die sich im Laufe der Monate bei den Aktien, die mit der künstlichen Intelligenz verbunden sind, wie eben Nvidia, aufgebläht hat.
Das Platzen der Nvidia-Aktienblase: Jim Cramer wartet auf den bottom
Es sollte daher nicht überraschen, dass es mehrere Analysten gibt, die befürchten, dass diese Blase platzen könnte.
Tatsächlich ist der Preis der Nvidia-Aktien bereits um 24% gegenüber dem Höchststand im Juni gesunken, obwohl ein -24% in zweieinhalb Monaten nicht unbedingt an das Platzen einer spekulativen Blase denken lässt.
Die Analysten sind in zwei Gruppen unterteilt.
Auf der einen Seite gibt es diejenigen, die darauf warten, dass die Blase vollständig platzt und dass der im Juli begonnene Rückgang weitergeht. Unter ihnen ist auch Jim Cramer, der darauf wartet, dass der Rückgang weitergeht, bis er irgendwann einen bottom erreicht.
Auf der anderen Seite gibt es jedoch diejenigen, die glauben, dass es sich nur um eine vorübergehende Korrektur handelt, die bald erschöpft sein wird.
Es gibt jedoch auch diejenigen, die es vorziehen, sich nicht dazu zu äußern, und damit die Unsicherheit akzeptieren, die derzeit in diesem Bereich zu herrschen scheint.
Es ist nicht einmal klar, auf welchen bottom sich Cramer beziehen sollte, auch weil das aktuelle Preisniveau von etwa 106$ immer noch beispielsweise deutlich höher ist als die 49$ zu Beginn des Jahres und als der bottom des letzten bear-markets, der im November 2022 bei etwa 11$ erreicht wurde.
Jim Cramer und die Prognosen in der Welt der Investitionen
All dem muss jedoch ein nicht unbedeutendes Detail hinzugefügt werden.
Cramer ist nämlich mehr für seine falschen Vorhersagen bekannt als für die, die sich als richtig erwiesen haben.
Tatsächlich gibt es sogar indexierte Fonds, deren Strategie darin besteht, genau das Gegenteil von dem zu tun, was Cramer behauptet.
Jim Cramer war früher ein Trader und Analyst, aber seit vielen Jahren ist er vor allem als Fernsehpersönlichkeit bekannt.
Er begann 2002 im Fernsehen zu arbeiten, und 2005 wurde er der Moderator seiner bekannten Sendung Mad Money. Also ist er seit fast 20 Jahren hauptsächlich als Fernsehmoderator einer Sendung über Investitionen bekannt.
Seit 2009 begann sich die Idee zu verbreiten, dass die Nutzung von Optionen, um gegen die Vorhersagen von Cramer zu wetten, rentabel sein könnte.
Seine wahrscheinlich berühmteste falsche Vorhersage ist die vom Februar letzten Jahres, als er empfahl, Aktien der Silicon Valley Bank zu kaufen, einen Monat vor ihrem spektakulären Zusammenbruch.
Die Zukunft von Nvidia
Es gibt jedoch auch noch etwas anderes.
Tatsächlich wurde Ende August die Veröffentlichung des Quartalsberichts von Nvidia erwartet.
Diese Veröffentlichung enthüllte wirtschaftliche Leistungen, die sogar die Erwartungen einiger Analysten übertrafen.
Jedoch verlor die Aktie am nächsten Tag 6%, wahrscheinlich weil die Märkte ähnliche Ergebnisse erwarteten, aber auch viel bessere Zukunftsaussichten. Stattdessen zeigte sich das Unternehmen vorsichtiger in Bezug auf die Zukunft, und dies ließ vermuten, dass die Blase platzen könnte.
Vor der Veröffentlichung des Quartalsberichts gab es jedoch diejenigen, die einen regelrechten Absturz aufgrund schlechterer als erwarteter wirtschaftlicher Leistungen erwarteten. Dies geschah nicht, und der Rückgang war nur auf die Enttäuschung über die weit überschätzten zukünftigen Leistungen zurückzuführen.
Also da einerseits scheint das Unternehmen Nvidia dennoch eine rosige Zukunft vor sich zu haben, aber vielleicht etwas weniger aufregend als die Finanzmärkte gehofft hatten.
An diesem Punkt, sobald die Märkte die neuen Erwartungen eingepreist haben, könnte der im Juli begonnene Abwärtstrend auch enden.
Mit anderen Worten, es ist keineswegs gesagt, dass der Bottom dieser Phase unbedingt viel tiefer als die 100$ liegen muss, die letzten Freitag erreicht wurden.
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