Nach Angaben des Marktanalyseunternehmens Barchart sind europäische Aktien auf dem Weg, den S&P 500 in der größten Größenordnung seit 1995 zu übertreffen, was den größten Abstand zwischen den beiden Aktienmärkten seit 29 Jahren darstellt. Bloomberg-Daten bestätigten dies und deuten darauf hin, dass der S&P 500 um über 25 % gestiegen ist, während der europäische Stoxx 600 nur 5 % geschafft hat.
Die Analyse von Bloomberg verdeutlichte auch, dass europäische Aktien zwar in der Vergangenheit eine Underperformance aufwiesen, die Spanne jedoch nie in dem aktuellen Ausmaß war. Der S&P 500-Index deutet auf die anhaltende Rally der US-Aktien seit Trumps Wahlsieg hin. Die Analyse ergab, dass der Sieg die Attraktivität von US-Aktien für die globale Finanzgemeinschaft steigerte.
Insbesondere zeigten die LSEG-Daten, dass der Stoxx 600 am 12. November mit einem Verlust von 2 % schloss, was den tiefsten Rückgang des Index seit August darstellte. Die meisten europäischen Unternehmensaktien folgten diesem Beispiel, wobei Bergbauaktien mit einem Tagesverlust von 4 % am stärksten litten. Die Technologiewerte legten jedoch leicht zu und erzielten einen Zuwachs von 0,04 %.
Auch die Börsen in ganz Europa brachen am selben Tag ein: Frankreich, Großbritannien und Deutschlands CAC 40, FTSE 100 und DAX verloren jeweils 2,71 %, 1,28 % und 2,06 %. Aurubis, ein deutsches Unternehmen, lag mit einem Verlust von 6 % an der Spitze der europäischen Unternehmen.
Deutschland leidet am meisten unter der Krise
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🇩🇪Deutsche Industrie verzeichnet laut Institut den schlimmsten Auftragseinbruch seit 2009 (DPA International) pic.twitter.com/mSgr9EvUkt
– Tracy Shuchart (𝒞𝒽𝒾) (@chigrl) 11. November 2024
Deutsche Aktien leiden unter den europäischen Aktien am stärksten, wie Tracy Shuchart, CEO von Hilltower Resource Advisors LLC, bestätigt. Die deutsche Industrie erlebte insgesamt den stärksten Einbruch seit der Weltwirtschaftskrise im Jahr 2009.
Shuchart zitierte einen Bericht des Münchner Instituts DPA International, in dem es heißt, dass es bei über 41 % der deutschen Unternehmen im Oktober an Aufträgen mangelte. Am stärksten betroffen waren Unternehmen, die Grundmetalle herstellen, Automobilunternehmen und die Chemieindustrie.
Trumps Sieg hat die ohnehin schon angeschlagene deutsche Wirtschaft und das BIP deutlich belastet. Am Mittwoch bestätigte der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage die Möglichkeit für nächstes Jahr. Jens Larsen, ein Geschäftsführer der Eurasia Group, sagte gegenüber CNBC auch über die Beziehungen zwischen den USA und Deutschland, die die Situation verschlimmern könnten.
„Es hat Auswirkungen auf die gesamte Eurozone und es gibt doch eine Verbindung zwischen den USA und Deutschland, nicht wahr?“
–Jens Larsen, Direktor für globale Makrogeoökonomie bei der Eurasia Group
Larsen spekulierte auch, dass das Land einige seiner politischen Maßnahmen anpassen könnte, um dem aktuellen wirtschaftlichen Druck gerecht zu werden. Der Geschäftsführer der Eurasia Group wies ausdrücklich auf eine Optimierung der schwarzen Null hin.
Der europäische Markt könnte stärker unter den von Trump vorgeschlagenen Zöllen leiden
Während seines Wahlkampfs enthüllte Trump eine vorgeschlagene Änderung der aktuellen Zölle im Land, selbst auf US-Verbündete. Die Zolländerung sah eine Zollpflicht von 100 % für Waren vor, die über die mexikanische Grenze transportiert werden, einen Zoll von 60 % für aus China importierte Waren und einen Zoll von 10 % für alle anderen Länder.
Die Tarifänderung könnte sich stärker auf den europäischen Markt auswirken, da Bloomberg prognostiziert, dass die Leistung der Region im nächsten Jahr niedriger ausfallen wird als die der USA. Die Analyse der Finanzwebsite deutete auch auf einen möglichen Handelskrieg zwischen den USA und China hin.
Michael Kelly, globaler Leiter für Multi-Assets bei Pinebridge Investments, erwähnt Laut Bloomberg könnte sich Europa mitten im Handelskrieg zwischen den USA und China befinden, was die derzeitige Belastung für die Wirtschaft der Region noch weiter beeinträchtigen würde. Kelly verriet auch, dass andere Länder, die auf ihre Exporte nach China angewiesen sind, ebenfalls in Handelskriege verwickelt sein werden.
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