- EUR/JPY stürzt im Tagesverlauf um etwa 450 Pips ab und wird durch eine Kombination mehrerer Faktoren unter Druck gesetzt.
- Ishiba gewinnt die LDP-Präsidentschaftswahl zum japanischen Premierminister und stärkt den JPY.
- Schwächere französische und spanische VPI-Werte belasten den Euro und üben weiteren Druck auf das Währungskreuz aus.
Das Währungspaar EUR/JPY erlebte innerhalb eines Tages eine dramatische Trendwende und fiel um etwa 450 Pips von seinem höchsten Stand seit dem 16. August, der am Freitag festgelegt wurde. Der Abwärtstrend zieht die Spotpreise in der ersten Hälfte der europäischen Sitzung auf ein neues Wochentief, bleibt jedoch nahe der runden Marke von 159,00 stehen.
Der japanische Yen (JPY) erholt sich auf breiter Front, nachdem der frühere Verteidigungschef Shigeru Ishiba Sanae Takaichi besiegte, um der nächste Führer der regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP) zu werden und sich in seinem fünften Anlauf die Rolle des japanischen Premierministers zu sichern. Die Nachricht wurde von den JPY-Bullen positiv aufgenommen, ebenso wie von denen, die lautstark die Bank of Japan (BoJ) wegen zu schneller Zinserhöhungen kritisiert hatten. Dies erwies sich als entscheidender Auslöser für den ersten starken Rückgang des EUR/JPY-Wechselkurses im Tagesverlauf.
Nach der Veröffentlichung schwächerer Zahlen zur Verbraucherinflation aus Frankreich und Spanien verstärkte sich die Verkaufsneigung. Die vorläufigen Daten des Statistikamtes INSEE zeigten, dass die Verbraucherpreise in Frankreich weniger stark gestiegen sind als erwartet und die harmonisierte Inflationsrate im September gegenüber dem Vorjahr um 1,5 % gestiegen ist, gegenüber 2,2 % im Vormonat. Darüber hinaus ergab der vom NSI erstellte Blitzindikator, dass der spanische Verbraucherpreisindex (VPI) von 2,3 % im August auf 1,5 % gegenüber dem Vorjahr gesunken ist.
Die schwächeren Daten bestätigten die Marktwetten auf eine Zinssenkung um mindestens 25 Basispunkte (Bps) durch die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrer nächsten geldpolitischen Sitzung im Oktober. Dies wiederum belastet die gemeinsame Währung stark und trägt weiter zum Absturz des EUR/JPY-Paares bei. Unterdessen entsprach die Kerninflation in Tokio – Japans Hauptstadt – dem 2-Prozent-Ziel der BoJ im September, was zusammen mit der Risikobereitschaft die Gewinne des sicheren Hafens JPY begrenzt und dazu beiträgt, dass sich das Paar wieder in den Bereich von 159,40-159,50 erholt.
Dennoch preisen die Anleger immer noch die Möglichkeit einer weiteren Zinserhöhung der BoJ bis Ende dieses Jahres ein. Dies begünstigt wiederum die JPY-Bullen und stützt die Aussichten auf eine weitere Abwertungsbewegung des EUR/JPY-Paares. Selbst aus technischer Sicht bestätigt die Bildung eines „Todeskreuzes“ auf dem Tages-Chart – der 50-Tage-SMA (Simple Moving Average), der Anfang dieses Monats den sehr wichtigen 200-Tage-SMA unterschreitet – den negativen Ausblick und unterstützt die Aussichten weitere Verluste.
Wirtschaftsindikator
Verbraucherpreisindex (EU-Norm) (Jahresvergleich)
Der vom INSEE veröffentlichte Verbraucherpreisindex ist ein Maß für Preisbewegungen durch den Vergleich zwischen den Einzelhandelspreisen eines repräsentativen Warenkorbs von Waren und Dienstleistungen. Die Kaufkraft des Euro wird durch die Inflation gemindert. Der VPI ist ein wichtiger Indikator zur Messung von Inflation und Veränderungen in Kauftrends. Im Allgemeinen wird ein hoher Wert als positiv (oder bullisch) für den Euro angesehen, während ein niedriger Wert als negativ (oder bärisch) angesehen wird.
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Letzte Veröffentlichung: Fr 27.09.2024 06:45 Uhr (Prel)
Frequenz: Monatlich
Tatsächlich: 1,5 %
Konsens: 1,9 %
Vorherige: 2,2 %
Quelle: INSEE
Quelle: https://www.fxstreet.com/news/eur-jpy-dives-to-weekly-low-around-15900-after-ishiba-wins-ldp-leadership-race-202409270811
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