Während Ethereum (ETH) und Cardano (ADA) mit Kursgewinnen von rund 12 % in den letzten sieben Tagen im Gleichschritt laufen, hat der Cardano-Gründer Charles Hoskinson dennoch eine düstere Prognose für ETH parat. Denn seiner Meinung nach wird Ethereum in 15 Jahren irrelevant sein. Was steckt hinter dieser skeptischen Prognose?
Charles Hoskinson skeptisch: „Ethereum wird nicht langfristig überleben“
Charles Hoskinson kritisiert in seinem „Surprise AMA 04/23/2025“ Ethereum scharf und hält dessen langfristiges Überleben für fraglich. Er wirft Ethereum vor, den „einfachen Weg“ gewählt und dabei gravierende Fehler gemacht zu haben: falsche Protokolle, ein ungeeignetes Accounting-Modell, eine ineffiziente virtuelle Maschine und ein fehlerhaftes Konsensmodell. Laut Hoskinson seien diese Probleme selbstverschuldet und bereits frühzeitig absehbar gewesen.
Der Experte schlägt Alternativen wie Cardanos Ouroboros-Protokoll oder Sui’s Objektmodell vor und befürwortet die Umstellung auf RISC-V, ähnlich wie bei Cardanos Bitcoin-DeFi-Initiativen. Hoskinson kritisiert auch Ethereums Layer-2-Strategie, die er als „parasitär“ einstuft, und bemängelt das Fehlen eines funktionierenden On-Chain-Governance-Systems. Der Aufbau einer solchen Governance würde seiner Einschätzung nach fünf bis sieben Jahre dauern.
In seiner Ethereum-Prognose sieht er die Layer-1 in 10 bis 15 Jahren überholt: Layer-2-Lösungen würden das Netzwerk weiter schwächen, Nutzer auf andere Plattformen abwandern und Bitcoin-DeFi sowie alternative Blockchains wie Solana und Sui zunehmend Marktanteile gewinnen. Hoskinson vergleicht Ethereums mögliche Zukunft mit dem Niedergang von MySpace und Blackberry.
Der Krypto-Analyst Christopher.Cet fasst Hoskinsons Kritik an Ethereum zusammen und hebt dessen düstere Prognose hervor. Hoskinson sehe fundamentale Schwächen in Ethereums Accounting, virtueller Maschine und Konsensmodell. Zudem bezeichnet er Layer-2-Lösungen als „parasitär“, da sie dem Hauptnetzwerk Wert entziehen. Er warnt vor wirtschaftlichen Problemen, einer möglichen Spaltung der Governance und einer Abwanderung der Nutzer zu Bitcoin DeFi.
Trotz aktueller Kursgewinne bleibe fraglich, ob geplante Upgrades wie Pectra oder Fusaka Ethereum retten können.
🚨Charles Hoskinson slams Ethereum’s future: „It won’t survive 10-15 years“
Cardano founder critiques ETH’s:
– Wrong accounting, VM & consensus models
– „Parasitic“ L2s sucking value from main chain
– Failing economicsPredicts hostile governance split & user migration to… pic.twitter.com/kWBqY7GDsX
— Christopher.Cet🤌 (@ChristopherCet_) April 24, 2025
Ist Bitcoin-DeFi eine Gefahr für Ethereum?
Charles Hoskinson sieht im Bitcoin-Ökosystem das künftige Zentrum für dezentrale Finanzanwendungen. Bereits 2023 erklärte er, dass Bitcoin aufgrund seiner enormen Größe und Liquidität andere DeFi-Plattformen innerhalb von zwei bis drei Jahren übertreffen werde. Hoskinson kritisierte, dass Bitcoin lange ein „schlafender Riese“ gewesen sei, inzwischen aber zu voller Stärke erwache. Er prognostizierte einen massiven Kursanstieg und stellte ein Konzept vor, um Bitcoin über Cardano mit DeFi-Anwendungen zu verbinden. Nutzer könnten Bitcoin dabei via Wrapped Token in den sogenannten „DeFi-Modus“ versetzen und dezentral handeln, Zinsen verdienen und ihre Private Keys selbst verwahren.
Ein funktionierendes Bitcoin-DeFi-Ökosystem würde Ethereum eines seiner wichtigsten Alleinstellungsmerkmale nehmen: die Dominanz im DeFi-Sektor. Da Bitcoin über deutlich mehr Kapital und Vertrauen verfügt, könnte es zunehmend Nutzer und Liquidität anziehen.
Ist Ethereum tot?
Doch ist Ethereum wirklich schon belanglos? Die On-Chain-Daten vermitteln mitunter ein anderes Bild, obgleich es zweifelsohne auch Probleme bei der Layer-1 gibt.
Die Metrik „Accumulation Address Inflow“ bei Ethereum misst, wie viele Coins in Wallets fließen, die bislang keine Verkäufe getätigt haben. Hohe Zuflüsse zu solchen Adressen gelten als Zeichen starker Überzeugung der Käufer und deuten oft auf langfristig optimistische Erwartungen gegenüber Ethereum hin. Laut Crypto Patel haben sogenannte Wale kürzlich über 640.000 ETH in Wallets verschoben, die nie verkauft haben – der größte Zufluss seit 2018.
🚨 #Ethereum silent whales are back!
640,000+ $ETH just moved into wallets that have NEVER SOLD — the biggest inflow since 2018.
They know something the market doesn’t. pic.twitter.com/ekPIjAk8qf
— Crypto Patel (@CryptoPatel) April 24, 2025
Der Analyst Ted beobachtet derweil einen deutlichen Anstieg der aktiven Ethereum-Adressen um 10 % innerhalb von nur 48 Stunden. Dieser plötzliche Anstieg deutet auf eine spürbare Zunahme der Nutzeraktivität und Netzwerkinteraktionen hin. Ted spekuliert, dass diese Entwicklung ein Vorbote für eine starke Kursrallye sein könnte.
$ETH active addresses surged 10%.
In just 48 hours. Epic Ethereum revenge rally loading? pic.twitter.com/S89a9gs0kj
— Ted (@TedPillows) April 24, 2025
Ob ein Netzwerk gesund ist und wächst, lässt auch auch an Indikatoren für „neue Adressen“ untersuchen. Die Metrik „Ethereum: New Address Momentum“ von Glassnode misst, wie sich die Zahl neuer Adressen im Ethereum-Netzwerk entwickelt. Sie vergleicht den monatlichen Durchschnitt neuer Adressen mit dem jährlichen Durchschnitt. Übersteigt der Monatswert den Jahreswert, deutet dies auf eine steigende Netzwerkaktivität und mehr Wachstum hin. Liegt der Monatswert darunter, signalisiert dies rückläufige Nutzung.
Aktuell liegt der 30D-SMA über dem 365D-SMA, was durchaus auf ein intaktes Wachstum hinweist. Allerdings sehen wir aktuell eine vergleichbare Bewegung, wie im Frühjahr 2024. Hier bildete der kurzfristige Durchschnitt eine Art Doppeltop aus, sodass im Anschluss das Wachstum schwächer wurde. Vergleichbar sieht die Entwicklung aktuell aus. Auch hier ließ zuletzt die Dynamik bereits nach.
Die Metrik „ETH: Number of Addresses with a Non-Zero Balance“ zeigt, wie viele Ethereum-Adressen überhaupt Guthaben halten. Trotz schwankender Kurse und eines spürbaren Preisrückgangs gegenüber dem Allzeithoch 2025 steigt diese Zahl kontinuierlich an. Das deutet auf eine wachsende Nutzerbasis und eine zunehmende Verbreitung von Ethereum hin. Langfristig zeigt die Entwicklung, dass immer mehr Menschen Ethereum halten und nutzen.
On-Chain-Daten zeigen damit zumindest in Teilen ein gesundes Ökosystem, das weiterhin tragfähige Bedingungen für langfristiges Wachstum schafft. Dennoch gibt es Probleme, die gelöst werden müssen. Gelingt dies nicht, dürfte die Prognose von Charles Hoskinson ein realistisches Szenario werden.
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