Dienstag, Oktober 22, 2024

Donald Trump verspricht 100-prozentige Zölle auf Länder, die den Dollar aufgeben



Bei einer Wahlkampfkundgebung in Wisconsin kündigte der ehemalige Präsident Donald Trump an, dass jedes Land, das es wagen würde, den US-Dollar im Handel aufzugeben, mit einem 100-prozentigen Zoll auf seine Waren rechnen müsse.

Seiner Meinung nach ist der Dollar seit acht Jahren „schwer bedrängt“. Er möchte die Bewegung zur Abschaffung des Dollars stoppen, die dank der BRICS-Staaten in Ländern auf der ganzen Welt an Fahrt gewinnt.

Zwar hat die Dominanz des Dollars in den letzten Jahren nachgelassen, doch laut IWF macht er immer noch 59 Prozent der offiziellen Devisenreserven aus. Und Trump ist eben Trump und nicht bereit, diese Zahl noch weiter sinken zu lassen.

Nun ist Wisconsin, der Bundesstaat, in dem Trump seine Rede hielt, ein entscheidendes Schlachtfeld im Kampf um das Oval Office zwischen ihm und Kamala Harris, die in einer Umfrage von Bloomberg/Morning Consult derzeit mit 8 Prozentpunkten führt.

Globaler Handel und wirtschaftliche Folgen

Ein 100-prozentiger Zoll ist keine Kleinigkeit. Wenn Trump sein Versprechen wahr macht, werden die Kosten für Importgüter aus Ländern, die sich vom Dollar abwenden, in die Höhe schießen.

Dies bedeutet höhere Preise für US-Verbraucher und Unternehmen, die auf ausländische Produkte angewiesen sind. Stellen Sie sich vor: Ihr 800-Dollar-Smartphone könnte plötzlich 1.500 Dollar kosten.

Studien gehen davon aus, dass diese Zölle die Inflation um rund 0,75 Prozentpunkte in die Höhe treiben und die Wirtschaft damit noch weiter schwächen könnten.

Auch Vergeltungszölle könnten bevorstehen. Länder, die mit diesen 100-prozentigen Zöllen konfrontiert sind, werden nicht tatenlos zusehen. Sie könnten ihrerseits Zölle auf US-Exporte erheben und damit einen ausgewachsenen Handelskrieg auslösen.

Wie schlimm das werden kann, zeigt uns die Geschichte. Man muss sich nur den Handelsstreit zwischen den USA und China vor ein paar Jahren ansehen. Die Exporte gingen zurück und die US-Wirtschaft litt darunter.

Der Tax Foundation zufolge könnten Vergeltungszölle das US-BIP um 0,05 Prozent schrumpfen lassen und rund 27.000 Arbeitsplätze vernichten.

Auswirkungen auf den US-Dollar und die globalen Handelsbeziehungen

Der längerfristige Schaden könnte dem Dollar selbst zugefügt werden. Indem Trumps Zölle Länder vom Handel mit der US-Währung abhalten, könnten sie nach hinten losgehen und den Trend zur Entdollarisierung beschleunigen.

Länder, die solche Strafmaßnahmen satt haben, könnten sich letztlich dazu entschließen, den Dollar ganz abzuschaffen, wodurch sein Status als Reservewährung am seidenen Faden brächte. Die Zölle würden zudem einen starken Rückgang des Handelsvolumens bedeuten. Werfen wir einen Blick auf die Zahlen.

Die USA handelten 2023 mit China 254,4 Milliarden Dollar, mit Indien 100,4 Milliarden Dollar, mit Brasilien 58,3 Milliarden Dollar, mit Russland 48,2 Milliarden Dollar und mit Südafrika 21,4 Milliarden Dollar. Ein 100-prozentiger Zoll könnte diese Zahlen drastisch nach unten treiben, da sich beide Seiten zurückziehen.

Im Inland könnte Trumps Plan amerikanischen wie ausländischen Unternehmen gleichermaßen schaden.

Unternehmen, die auf importierte Materialien oder Teile aus Ländern angewiesen sind, die ihren Dollarkurs abschaffen, würden mit höheren Kosten konfrontiert, was die Produktionskosten in die Höhe treiben würde.

Dies könnte zu Produktivitätseinbußen, höheren Preisen für die Verbraucher und im schlimmsten Fall zu Entlassungen führen. Wirtschaftsforscher gehen davon aus, dass Zölle dieser Größenordnung das langfristige BIP-Wachstum um 0,2 bis 0,8 Prozent senken könnten.

Noch verrückter ist, dass sie nicht alle gleichermaßen treffen werden. Haushalte mit niedrigerem Einkommen würden am stärksten darunter leiden.

Eine Studie zeigt, dass selbst ein Zoll von zehn Prozent das Budget ärmerer Familien belasten kann und ihnen im Vergleich zu wohlhabenderen Haushalten einen größeren Teil ihres Einkommens kostet.

Nun stellen Sie sich vor, was ein 100-prozentiger Zoll bedeuten würde. Die Kluft zwischen Arm und Reich könnte sich noch weiter vergrößern.

Vergeltungsmaßnahmen der BRICS-Staaten?

Die BRICS-Staaten bereiten wahrscheinlich bereits ihre Gegenmaßnahmen vor. Als Reaktion auf Trumps Drohung mit 100-prozentigen Zöllen könnten diese Länder ihre Bemühungen beschleunigen, ihre eigenen Finanzsysteme aufzubauen und den US-Dollar schließlich vollständig zu umgehen.

China etwa treibt seinen digitalen Yuan im globalen Handel voran, während Russland Öl in Rubeln statt in Dollar handelt. Brasilien und Indien prüfen die Verwendung ihrer lokalen Währungen für internationale Geschäfte.

Die BRICS-Staaten könnten zudem ihre interne Zusammenarbeit verstärken und engere Handelsbeziehungen untereinander und mit anderen Ländern außerhalb des US-Einflussbereichs aufbauen.

Es könnten sich neue Allianzen bilden, in denen Länder versuchen, die US-Zölle zu umgehen und in ihrer eigenen Währung zu handeln. Das ist bereits der Fall. Länder wie die Vereinigten Arabischen Emirate, der Iran und sogar die Türkei, ein NATO-Mitglied, haben eine wirtschaftliche Präferenz für die BRICS-Staaten gezeigt.


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