Die deutsche Wirtschaft rutscht eine steile Klippe hinab, und die Wiederwahl von Donald Trump könnte nur der letzte Abgrund sein.
Sehen Sie, mit der Rückkehr von Trump im Weißen Haus steht Europas (ehemalige) Wirtschaftsmacht unter Beschuss und steht vor dem, was einige Ökonomen als seinen „schwierigsten Moment“ bezeichnen. Deutschland konnte sich davor kaum halten – mit einem BIP-Wachstum von nur 0,2 % im dritten Quartal nach einem Rückgang um 0,3 % im zweiten. Jetzt, da neue US-Handelsbeschränkungen drohen, steht die ohnehin schon angespannte deutsche Wirtschaft vor dem Abgrund.
Moritz Schularick, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, sieht die deutsche Wirtschaft vor „massiven außenwirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Herausforderungen, auf die wir nicht vorbereitet sind“. Trumps Rückkehr bedeutet Ärger, großen Ärger für den „kranken Mann Europas“.
Zölle bedrohen Deutschlands wichtigste Exportindustrien
Deutschland lebt und lebt den Export, und die USA sind sein Hauptkunde. Seit 2021 sind die USA nach China ihr zweitgrößter Handelspartner – und im ersten Halbjahr 2023 haben sie China überholt und sind die Nummer eins.
Ganze 9,9 % der deutschen Exporte gingen im Jahr 2023 in die USA. Das ist ein riesiger Teil der Einnahmen. Aber Trump will Zölle. Große Tarife. Wir sprechen von 10 bis 20 % auf fast alles, was die USA importieren, unabhängig vom Herkunftsland.
Die Auswirkungen dieser möglichen Zölle sind verheerend. Das deutsche Wirtschaftsinstitut ifo warnte: „Die deutschen Exporteure müssen mit erheblichen Verlusten rechnen, wenn Trump seine Drohung wahr macht und auf US-Importe aller Handelspartner Basiszölle in Höhe von 20 Prozent verhängt.“
Das Institut schätzte, dass sich der Schaden allein in Deutschland auf 33 Milliarden Euro belaufen könnte. Ein Rückgang der Exporte in die USA um 15 % ist nicht ausgeschlossen.
Besonders gefährdet sind die deutsche Automobil- und Chemiebranche, wichtige Stützpfeiler der deutschen Industrie. Morningstar DBRS, ein führendes Wirtschaftsanalyseunternehmen, identifizierte die Automobil- und Chemiebranche als die am stärksten gefährdeten Branchen. Trumps Zölle würden sie hart treffen.
Lisandra Flach, Leiterin des ifo Zentrums für Außenwirtschaft, glaubt, dass es für Deutschland und die EU an der Zeit ist, aufzuwachen. „Deutschland und die EU müssen jetzt ihre Position durch eigene Maßnahmen stärken“, sagte sie.
Ihre Vorschläge? Vertiefen Sie die Marktintegration in der EU, verhängen Sie glaubwürdige Vergeltungszölle gegen die USA und bereiten Sie sich auf einen wirtschaftlichen Schlagabtausch vor.
Politisches Chaos inmitten der Wirtschaftskrise
Die deutsche Wirtschaft ist nicht der einzige Sektor, der in der Krise steckt – auch die Regierung des Landes gerät aus allen Nähten. Nur wenige Stunden nach Trumps Sieg entließ Bundeskanzler Olaf Scholz seinen Finanzminister Christian Lindner und stürzte damit faktisch die Koalitionsregierung. Lindners Freie Demokratische Partei (FDP) stürmte heraus und ließ eine ohnehin unpopuläre Koalition zur Erinnerung werden. Zum wirtschaftlichen Chaos gesellt sich nun auch politische Instabilität.
Die Folgen von Lindners Entlassung haben in Deutschland zum schlimmsten Zeitpunkt ein Führungsvakuum hinterlassen. Scholz‘ Plan? Streben Sie eine Vertrauensabstimmung am 15. Januar an. Sollte er verlieren, werden im März vorgezogene Neuwahlen erwartet, genau zu dem Zeitpunkt, an dem Deutschland möglicherweise mit den Folgen von Trumps Handelskrieg zu kämpfen hat.
Auch Scholz hielt sich mit seiner Kritik an Lindner nicht zurück, nannte ihn „egoistisch“ und „verantwortungslos“ und warf ihm vor, dass ihm „nur die eigene Klientel und das kurzfristige Überleben seiner Partei am Herzen liegt“.
Lindner hat den Angriff nicht tatenlos hinnehmen müssen. Er schoss zurück und sagte, Scholz habe „nicht die Kraft, unserem Land einen Neuanfang zu ermöglichen“.
Das Hauptproblem? Die „Schuldenbremse“, eine verfassungsmäßige Obergrenze für die Kreditaufnahme, auf die sich Lindner nicht einlassen wollte.
Scholz wollte die Aufhebung, um mehr Schulden zu ermöglichen, was seiner Meinung nach dazu beitragen würde, die Ukraine zu stützen und die deutsche Wirtschaft zu stabilisieren. Lindner wollte davon nichts wissen und meinte, dass die Aussetzung der Schuldenbremse seinen Amtseid verletzen würde.
Das ist kein neuer Kampf. Scholz und Lindner liegen seit Monaten im Streit, doch die Spannung erreichte ihren Siedepunkt, als die Wirtschaft ihre Abwärtsspirale fortsetzte. In einem letzten Versuch, eine gemeinsame Basis zu finden, schlug Scholz Maßnahmen zur Begrenzung der Netzgebühren, zur Senkung der Energiekosten für die Industrie und zum Schutz von Arbeitsplätzen in der wichtigen deutschen Automobilindustrie vor.
Lindner lehnte sie alle ab. Scholz‘ Antwort? Ein schneller Schuss.
Zunehmender Druck durch Handelsspannungen und innenpolitische Herausforderungen
Unterdessen hat Goldman Sachs seine Wachstumsprognose für die Eurozone für 2025 von düsteren 1,1 % auf düstere 0,8 % gesenkt, wobei Deutschland voraussichtlich einen der härtesten Rückschläge erleiden wird. Es wird erwartet, dass Trumps politische Agenda das europäische Wachstum durch drei Hauptkanäle bremsen wird: Handelsspannungen, erhöhte Verteidigungsausgaben und Auswirkungen auf die Finanzmärkte.
Die Ökonomen von Goldman prognostizieren einen Rückgang des BIP des Euroraums um 0,5 %, wobei Deutschland 0,6 % und Italien 0,3 % verlieren wird. Der Großteil dieser Auswirkungen wird sich voraussichtlich zwischen dem ersten und vierten Quartal 2025 auswirken. Trumps Zolldrohungen verunsichern bereits die Märkte und könnten die Anleiherenditen in die Höhe treiben, wenn die Defizite steigen.
Erschwerend kommt hinzu, dass auch die internen Wachstumsprognosen Deutschlands nach unten korrigiert wurden. Zum ersten Mal seit Anfang der 2000er Jahre steht Deutschland vor einer möglichen zweijährigen Rezession. Und obwohl Trumps Zölle die lauteste Bedrohung darstellen, sind sie nicht das einzige Problem, das auf dem Tisch liegt.
Die steigenden Verteidigungskosten Europas als Reaktion auf Trumps Politikwechsel belasten den Haushalt noch mehr und erhöhen die Wahrscheinlichkeit zusätzlicher Schulden und höherer Anleiherenditen.
Auch die deutsche Industrie ist in Schwierigkeiten. Da die Exporte zurückgehen, kämpfen die Industrien darum, über Wasser zu bleiben. Der deutsche Einkaufsmanagerindex (PMI) für Oktober zeigt die Realität: ein leichter Anstieg, aber immer noch im Rückgangsbereich. Daten von S&P Global und der Hamburg Commercial Bank zeigen, dass sich der angeschlagene Fertigungssektor nicht schnell genug erholt, um dem Abschwung entgegenzuwirken.
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