Baidu strebt nach dem Markt für KI-gestützte Datenbrillen und tritt dabei gegen Giganten wie Meta, Snap und andere an.
Am Dienstag erklärte Li Ying, Leiter der Hardware-Marke Xiaodu von Baidu, während einer Veranstaltung in Shanghai, dass die neuen Datenbrillen des Unternehmens als „private Assistenten“ konzipiert seien. Dieser Schritt ist ein ernsthafter Versuch, in das KI-Hardware-Spiel einzusteigen.
Was genau kann die KI-Brille von Baidu? Angetrieben durch ihr großes Sprachmodell Ernie ist diese Brille für alle möglichen Aufgaben geeignet. Baidu behauptet, dass Benutzer ihre Kalorienaufnahme überwachen, Videos drehen, Musik abspielen und der Brille sogar Fragen zu ihrer Umgebung stellen können.
Denken Sie an Siri oder Alexa, aber an Ihr Gesicht geschnallt. Aber hier ist der Haken: Diese Brillen bleiben zumindest vorerst in China. Baidus Schritt, sie von ausländischen Regalen fernzuhalten, ist ein klares Zeichen dafür, dass sich das Unternehmen zunächst auf den lokalen Markt konzentriert, und das ist vielleicht klug.
Baidus Spielplan für chinesische Technologie
Mit dem Einmarsch von Baidu wurde der Markt für KI-Datenbrillen noch voller. Bisher war dieser Markt vor allem eine Spielwiese für Startups, die mit Datenbrillen experimentierten. Nicht mehr. Große chinesische Technologieunternehmen machen ihren Anspruch geltend.
Auch wenn Baidu noch einen langen Weg vor sich hat, geht das Unternehmen zu einem Zeitpunkt ins Rennen, in dem die Nachfrage nach KI-gestützten Produkten explodiert. Experten sagen, dass chinesische Technologieunternehmen Wege finden, die Lücke zu schließen, auch wenn sie hinsichtlich der Leistungsfähigkeit ihrer Sprachmodelle möglicherweise hinter US-Firmen zurückbleiben.
Ein mögliches Szenario besteht darin, Chinas riesige Elektronikindustrie zu nutzen, um erschwingliche, KI-gestützte Verbraucherprodukte herzustellen. Die mit Ray-Ban entwickelten Datenbrillen von Meta werden für bis zu 379 US-Dollar verkauft, sind aber in China nicht erhältlich. Das bedeutet, dass Baidu den Heimvorteil hat und das Timing nicht besser sein könnte.
Da eine erste Veröffentlichung für nächstes Jahr geplant ist, positioniert sich das Unternehmen, um etwas Großes in einem Markt anzubieten, der bereits von KI begeistert ist. Für Baidu ist dies nur das neueste Projekt, das sein Ernie-Sprachmodell ins Rampenlicht rückt.
Ernie, kürzlich auf Mobilgeräten in Wenxiaoyan umbenannt, ist bereits in andere Xiaodu-Produkte integriert, beispielsweise in das virtuelle Dashboard, ein Familientool zur Überwachung älterer Verwandter. Dieses Setup ermöglicht es Benutzern, mit KI-gestützten Ärzten zu chatten, Erinnerungen für Medikamente festzulegen und das allgemeine Wohlbefinden zu überwachen, ohne ein Smartphone zu benötigen. In einer alternden Gesellschaft ist dies eine Selbstverständlichkeit.
Baidu ist nicht der Einzige, der auf KI-gestützte Geräte setzt. ByteDance, die Muttergesellschaft von TikTok, hat eigene KI-Ohrhörer auf den Markt gebracht, mit denen Benutzer völlig freihändig mit ihrem Chatbot Doubao interagieren können.
KI-Giganten treten gegeneinander an
Baidu hat ein weiteres KI-Produkt in der Pipeline: einen neuen Bildgenerator namens iRAG. Robin Li, CEO von Baidu, machte deutlich, dass iRAG kein gewöhnlicher Bildgenerator ist. Mithilfe der Retrieval-Augmented Generation (RAG) reduziert das Tool Halluzinationen – diese seltsamen Ungenauigkeiten, die die KI manchmal ausspuckt.
Li ist diesbezüglich zuversichtlich: „Die größte Veränderung in der KI im letzten Jahr ist die Reduzierung von Halluzinationen, und RAG macht das möglich.“ Durch die Einbeziehung präziser Informationen aus externen Quellen ist iRAG Baidus Versuch, die Zuverlässigkeit zu erhöhen, womit KI-gestützte Tools bislang zu kämpfen hatten.
Unterdessen verzeichneten Tencent und Alibaba in diesem Jahr einen Höhenflug ihrer Aktien. Baidus? Nicht so sehr. Die Baidu-Aktie ist seit Januar um 26 % gefallen. Warum? Investoren sind von den KI-Bemühungen des Unternehmens frustriert und befürchten sinkende Werbeeinnahmen.
Baidus wichtigste Cash-Cow ist die Werbung in seiner Suchmaschine, und wenn diese ins Wanken gerät, ist das ein Problem. Das Unternehmen braucht diese KI-Projekte, um zu funktionieren, nicht nur um der Innovation willen, sondern auch, um sein Geschäftsmodell am Leben zu erhalten.
Auch auf der anderen Seite des Pazifiks ruht sich Meta nicht aus. Letzten Mittwoch stellte CEO Mark Zuckerberg auf seiner jährlichen Connect-Konferenz Metas neuesten Prototyp Orion vor. Zuckerberg scheute sich nicht, die neue Technologie hochzujubeln und nannte sie „die fortschrittlichste“ der Welt.
Orion verfügt über holografische Displays, die 2D- und 3D-Inhalte mit der realen Welt verbinden. Es verwendet auch KI, um zu analysieren, was sich vor dem Benutzer befindet.
Die Aktien von Meta verzeichneten nach der Ankündigung einen Anstieg um 2 %, was zeigt, dass den Anlegern gefiel, was sie hörten. Erwarten Sie jedoch nicht, Orion bald in die Hände zu bekommen. Diese Technologie ist ausschließlich für den internen Gebrauch und ein paar glückliche Entwickler bestimmt.
Meta gibt sich nicht nur mit einer AR-Brille zufrieden; Ziel ist nun ein Gerät, das eines Tages das Smartphone ersetzen könnte. Aus diesem Grund werden Ressourcen in die sogenannte Elektromyographie (EMG) gesteckt. Diese Technologie nutzt Handgelenkssensoren, um Nervensignale in Befehle umzuwandeln, sodass Sie eines Tages möglicherweise Geräte mit einem Gedanken steuern können.
Im Jahr 2019 erwarb Meta CTRL-labs, ein Startup mit Fokus auf EMG, für stolze 1 Milliarde US-Dollar. Zuckerberg teilte auch mit, was er erreichen möchte: „Manchmal ist die Stimme zu öffentlich; Sie brauchen eine Möglichkeit, ein Signal von Ihrem Gehirn direkt an das Gerät zu senden.“
Metas anderes großes KI-Projekt, das große Sprachmodell Llama, hat gerade ein großes Update erhalten. Version 3.2 versteht jetzt Diagramme, Grafiken und Dokumente und bietet ein neues Maß an Vielseitigkeit. Zuckerberg preist Llama als „Linux der KI“ an und sagt, es könne zum Industriestandard werden.
Der auf Llama basierende KI-Chatbot hat mittlerweile 500 Millionen aktive Benutzer pro Monat. Um das Ganze abzurunden, hat Meta eine neue Version seiner Ray-Ban-Datenbrille auf den Markt gebracht, mit der Benutzer Bilder analysieren, QR-Codes scannen, Live-Gespräche übersetzen und mehr können – kein AR-Display, aber jede Menge KI-Feuerkraft.
Quelle: https://www.cryptopolitan.com/baidu-is-eyeing-ai-smart-glasses-market/
Dieser Beitrag ist ein öffentlicher RSS Feed. Sie finden den Original Post unter folgender Quelle (Website) .
Unser Portal ist ein RSS-Nachrichtendienst und distanziert sich vor Falschmeldungen oder Irreführung. Unser Nachrichtenportal soll lediglich zum Informationsaustausch genutzt werden. Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen stellen keine Finanzberatung dar und sind nicht als solche gedacht. Die Informationen sind allgemeiner Natur und dienen nur zu Informationszwecken. Wenn Sie Finanzberatung für Ihre individuelle Situation benötigen, sollten Sie den Rat von einem qualifizierten Finanzberater einholen. Kryptohandel hat ein großes Handelsrisiko was zum Totalverlust führen kann.