Der an den US-Dollar gekoppelte Stablecoin von First Digital (FDUSD) wurde am 2. April vom Markt genommen, nachdem der Gründer des Tron-Netzwerks, Justin Sun, behauptet hatte, dass dessen Herausgeber, First Digital, zahlungsunfähig sei.
First Digital reagierte auf die Behauptungen, indem es den Nutzern versicherte, dass es vollständig zahlungsfähig sei und dass FDUSD nach wie vor vollständig mit dem US-Dollar auf einer 1:1-Basis abgesichert und einlösbar sei.
Die Firma sagte auch, dass der laufende Streit mit dem konkurrierenden Stablecoin TrueUSD (TUSD) von Justin Sun Grund für die Behauptungen sein könnte. Die Firma betonte in einem X-Post vom 2. April:
„Jeder Dollar, mit dem FDUSD unterlegt ist, ist absolut sicher und wird durch US-Anleihen gedeckt. Die genauen ISIN-Nummern aller FDUSD-Reserven sind in unserem PoR-Prüfungsbericht aufgeführt und eindeutig belegt.“
First Digital kündigte außerdem an, dass sie rechtliche Schritte gegen Sun wegen dessen Behauptungen in den sozialen Medien einleiten werden. „Dies ist eine typische Verleumdungskampagne von Justin Sun, die versucht, einen Konkurrenten seines Unternehmens anzugreifen“, schrieben die Sprecher von First Digital.
FDUSD bricht ein: Quelle: CoinMarketCap
Sind PoR-Prüfungen die Antwort auf Panikmache?
Proof-of-Reserve (PoR) Prüfungen sind kryptografische Onchain-Verifizierungen, die belegen, dass ein Verwahrer, ein Krypto-Unternehmen oder ein Stablecoin-Emittent über die digitalen Vermögenswerte verfügt, die er zu halten vorgibt.
Diese Proof-of-Reserve-Prüfungen verwenden Zero-Knowledge-Technologie und sogenannte Merkle Trees – eine Datenstruktur zur Überprüfung von Onchain-Informationen – als Alternative zu den standardmäßig in der Kryptoindustrie weit verbreiteten Prüfverfahren.
Obwohl die Proof-of-Reserve-Technologie noch nicht in der Lage ist, Verbindlichkeiten mit den Reserven zu verrechnen, verspricht das System besser zu sein als das derzeitige System von Audits, die keine Onchain-Daten in Echtzeit verwenden.
Prüfung der Reserven von First Digital gemäß einem Bericht vom 28. Februar 2025. Quelle: First Digital
Tal Zackon, Gründer der Prüfungsplattform Tres Finance, erklärte gegenüber Cointelegraph, dass die derzeitigen Bescheinigungen und Prüfberichte Dritter nur „Momentaufnahmen“ der Reserven darstellen, die manipuliert, ausgenutzt oder falsch interpretiert werden können.
Die Emittenten von Stablecoins werden deshalb wahrscheinlich zunehmend Proof-of-Reserve-Tools einführen müssen, wenn die tokenisierten Fiat-Äquivalente stärker in die globalen Kapitalmärkte und kritische Finanzinfrastrukturen wie Börsen, Treuhanddienste und Clearinghäuser integriert werden.
Diese Integration erfordert von den Stablecoin-Emittenten die Bereitstellung aktueller Echtzeitdaten, die unter Umständen mehrmals pro Minute aktualisiert werden müssen, im Gegensatz zu den monatlichen Prüfberichten, die von den Unternehmen in der Regel zur Bescheinigung der Vermögensreserven vorgelegt werden.
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